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/// Castor 2001

// Widerstand gegen Atomanlagen

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Castor 2001
Großdemonstration in Lüneburg am 24.03.01



Es war ein Erfolg wie schon 1997: Eine unübersehbare Menge an DemonstrantInnen zog von verschiedenen Sammelpunkten aus ins Zentrum von Lüneburg zum Clamart-Park, um dort gegen die Atom-Ausstiegspolitik der rot-grünen Bundesregierung und den bevorstehenden Castor-Transport nach Gorleben zu protestieren. Viele von ihnen trugen Rucksack und Isomatte, um sich nach der Demo in eines der Camps entlang der Castor-Strecke zu begeben. Trotz Kälte und feinem Nieselregen machte sich Volksfeststimmung breit, zumal die Kundgebung durch zwei Musikgruppen ("Die Schnitter" und "Meschpokemina") musikalisch aufgelockert wurde. "Meschpokemina" trugen jüdische Lieder vor, was als sehr sinnträchtig erscheint, hatten sich doch im Vorwege auch Nazigruppen zum Widerstand gegen den Castor-Transport angesagt.

Der Unmut der RednerInnen richtete sich in erster Linie gegen die Grünen als Atom- und Kriegspartei. Transparente, aufgesetzte Trittin-Masken und kabarettistische Einlagen von Gruppen wie die "Trittiner Mönche" aus Göttingen bestätigten zusätzlich, wie wenig die Grünen bei den DemonstrantInnen hier gelitten waren. In die Kritik geriet auch das neu kreierte Konfliktmanagement der Polizei: Zwölf Konfliktbeamte in Relation zu den etwa 30000 bewaffneten Einsatzkräften konnten das Konzept vor der Öffentlichkeit nicht als glaubwürdig erscheinen lassen.

Auch kann ein solches Management vor Ort nicht greifen, wenn Einsatzführer der Polizei mit fehlender Sensibilität für die aktuelle Lage krasse Fehlentscheidungen treffen und damit auch die eigenen BeamtInnen gefährden. So an diesem Tage, als der Führer einer lüneburger Einsatzhundertschaft seinem Zug den Befehl gab, DemonstrantInnen zu greifen, welche einen kleinen Straßenabschnitt mit Malereien gestalteten. Dieses maßlos überzogene Ansinnen wurde von der anwesenden Menschenmenge sofort verhindert, indem sie eine Kette bildete und die zahlenmäßig weit unterlegenen PolizistInnen zurückdrängte und einkesselte. Dabei kam es zu Angst- und Streßreaktionen einzelner Polizisten, welche sich mit Knüppelstößen und Fäusten wehrten. Dabei wurden DemonstrantInnen zu Boden geworfen. Zum Glück siegte schließlich die Besonnenheit auf beiden Seiten, so daß die Gefahr einer weiteren Eskalation gegenseitiger Gewalt abgewendet werden konnte.
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Wir weisen in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf unser Copyright hin


1: 16000 Menschen
demonstrieren


2: 16000 Menschen
demonstrieren


3: Das X-Ballett aus dem Wendland ...


4: ... erzeugt Begeisterung


5: "Trittiner Mönche" ...


6: ... "Der Ausstieg ist nah"...


7: ... und wieder Begeisterung


8: Beste Fotografenaussicht


9: Warm-up


10: "Meschpokemina"


11: "Ehrenwort"


12: Harmlose Straßenmalerei ...


13: ... provoziert die Polizei


14: Konfrontation


15: Konfliktmanagement


16: Endlich wieder Entspannung


17: Linksruck


18: Rückfahrt der Traktoren