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Zweistündige Castor-Blockade auf ICE-Strecke bei Lüneburg am 13.11.01




Am 13. November, dem Tag, als der Castortransport von La Hague nach Gorleben rollt, hält sich an der ICE-Strecke Hamburg - Lüneburg zwischen Radbruch und Bardowick eine kleine Gruppe von KernkraftgegnerInnen bereit, um den Castortransport zu stoppen. Als sie die Nachricht erhalten, dass der Castorzug auf dem Wege von Maschen nach Lüneburg ist, betreten sie in der Annahme, dass jetzt kein anderer Zug dieses Gleis befahren kann, gegen 9.30 Uhr das Gleis und die Aktion beginnt. Von Polizei weit und breit keine Spur. Diese ist zu dieser Zeit mit einem weiteren Blockadeversuch in Lüneburg beschäftigt. Tieffliegende Hubschrauber kontrollieren die Strecke. Diesen wird kräftig zugewunken, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Ankettungsaktion von zwei männlichen Personen mittels eines Rohres nach altbewährtem Strickmuster ist gelungen.

Sehr bald ist ein beachtliches Aufgebot an Polizei vor Ort. Diese steht der Situation zunächst machtlos gegenüber. Erst als der Castorzug, der sich langsam der Blockade genähert hatte, in sicherer Entfernung stoppt, ist Hilfe in Sicht. Allerlei Werkzeug wird herangeschafft, um die Angeketteten voneinander trennen zu können. Mit Helmen, Decken und Polizeischilden werden die Blockierer geschützt, um die Verletzungsgefahr durch Funkenflug (Flex) zu minimieren. Präzisionsarbeit ist angesagt. Circa zwei Stunden braucht die Polizei, um die Blockade zu beenden. (13.11.01)

Nachtrag:
Um 7.20 Uhr hatte sich eine größere Anzahl an DemonstrantInnen in Lüneburg neben ein Gleis an der Strecke Hamburg - Hannover gestellt. Diese wurden schnell von Polizeihubschraubern entdeckt. Von dort wurde die Bahn gewarnt, so dass sich ein ICE dieser Stelle nur im Schritttempo näherte und wenige Meter vor den DemonstrantInnen stehenblieb. Diese besetzten dann das Gleis, wurden aber um 7.55 Uhr von ca. drei Hundertschaften der Polizei geräumt. 23 Personen wurden festgenommen und gegen Abend wieder freigelassen, wohingegen die fünf an der Ankettungsblockade beteiligten Personen weiterhin in Haft sitzen. Sie sollen erst freigelassen werden, wenn die Castorbehälter das Zwischenlager erreicht haben.
Insgesamt hatte der Castorzug sechs Stunden Aufenthalt in Maschen. Ob ein technischer Defekt daran wesentlichen Anteil hatte, wie es von offizieller Stelle verlautete, darf durchaus bezweifelt werden.


Redaktionelle Anmerkung:
Kritik an diesem Beitrag aufgreifend, weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass wir uns in unseren Fotoberichten um eine möglichst sachliche Darstellung von Ereignissen bemühen und uns nicht verpflichtet fühlen, unsere Beiträge juristisch, moralisch oder politisch kommentieren zu müssen. Bezüglich einer persönlichen Einschätzung unserer Informationen erwarten wir also von den LeserInnen jene Eigenverantwortlichkeit, wie sie allgemein im Umgang mit Pressemedien als ganz selbstverständlich vorausgesetzt wird.
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