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Demonstration gegen den Krümmelcastor in Hamburg-Bergedorf am 19.03.02


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© Gisela und Joachim Petersen, subkontur

Etwa 150 AtomkraftgegnerInnen versammelten sich am 19.03.02 gegen 18 Uhr in Bergedorf vor dem Kundendienstzentrum der HEW, um gegen den geplanten Transport von drei Castorbehältern in die Wiederaufarbeitungsanlage nach Sellafield zu demonstrieren. Die Behälter vom Typ NTL 11 waren 1998 wegen massiver Sicherheitsbedenken aus dem Verkehr gezogen und nach geringfügiger Überarbeitung wieder zugelassen worden. In Redebeiträgen wurden die aktuellen Mülltransporte als Verschleierung der bis heute ungelösten Entsorgungsfrage kritisiert. Gleichzeitig sei Deutschland als einer der größten Kunden der WAA in Sellafield mitverantwortlich für die dortige radioaktive Verseuchung der Umgebung wie auch der Irischen See. Nach diesem Auftakt zogen die AtomkraftgegnerInnen in einem Protestzug durch die Bergedorfer Innenstadt.

Castor-Blockade am 20.03.03 in Bergedorf:
Pressemitteilung von X-tausendmal quer - Regionalgruppe Hamburg:
"Atommülltransport aus Krümmel in Bergedorf 3 1/2 Stunden lang gestoppt

In der Nacht von Mittwoch, den 20. auf Donnerstag, den 21. März wurde der Atommülltransport aus dem AKW Krümmel durch drei Sitzblockaden von Aktivisten gestoppt, bevor eine Blockade durch Umweltschützer von Robin Wood den Transport für ca. 3 1/2 Stunden aufhielt. Der Transport hatte gegen 1:26 Uhr das Atomkraftwerk Krümmel verlassen. Gegen kurz nach 2.00 Uhr wurde der Castor nach rasanter Fahrt über Geesthacht von der ersten Sitzblockade in Bergedorf aufgehalten. In kurzem Abstand gelangten zwei weitere Gruppen zu Sitzblockaden auf die Tranportgleise, bevor die strahlende Fracht durch die letzte Blockade gestoppt wurde. Mehrere Personen hatten sich an die Gleise gekettet und sich von einer Konstruktion über den Schienen abgeseilt. Die Blockade wurde erst gegen 5:30 aufgelöst.

Insgesamt waren nach Schätzung der Organisatoren bis zu 250 Atomkraftgegner in und um Bergedorf aktiv und versuchten, mit friedlichen und kreativen Mitteln den Atommülltransport zu stoppen. Mehrere Dutzend Aktivisten und Demonstranten wurden durch die Polizei auf und neben den Schienen in Gewahrsam genommen, noch mehr erhielten Platzverweise.

Die Pannenserien im AKW Krümmel, der Versuch den schweren Unfall in Brunsbüttel zu vertuschen und verharmlosen, sowie die mangelnde Sicherheit der bei diesem Atomtransport eingesetzten Behälter, haben erneut die Aktualität der Forderung bewiesen, der HEW die Betriebserlaubnis für ihre Atomkraftwerke zu entziehen. Gerade diese Vorfälle waren Ansporn für die Aktivisten vor Ort.

Die massiven Proteste dieser Nacht haben ebenfalls deutlich gezeigt, daß der sogannte "Atomkonsens" kein gesellschaftlicher Konsens ist. Dieser Vertrag zwischen Bundesregierung und Atomwirtschaft sichert nur den ungestörten Betrieb der bundesdeutschen Atomkraftwerke lange über ihr Verfallsdatum heraus."

Weitere Informationen unter http://x1000.anders-hamburg.de

Fotos von der Castor-Blockade mit ROBIN WOOD bei randbild pressefoto
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