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Prozessauftakt gegen die Castorblockierer von Süschendorf vor dem Amtsgericht in Lüneburg am 17.04.02




Es ist ein regennasser und trüber Aprilmorgen. Nicht gerade einladend, um eine größere Öffentlichkeit zum Auftakt eines Prozesses gegen vier junge Männer vor dem Amtsgericht in Lüneburg zu mobilisieren. Diese hatten sich im März 2001 bei Süschendorf im Gleisbett einbetoniert und damit den Castortransport zur Rückkehr gezwungen und für etwa 16 Stunden in Dahlenburg aufgehalten. Zunächst sind nur wenige AtomkraftgegnerInnen vor dem Eingang des Amtsgerichtes zugegen. Die Presseleute sind noch in der Mehrzahl und harren der kommenden Ereignisse. Auch Polizeikräfte sind präsent. Da nähert sich vom Markt her ein Protestzug, angeführt von einem großen Transparent mit der Aufschrift "Kriminell ist die Atomindustrie - angeklagt wird der Widerstand". Beim Amtsgericht angekommen löst sich der Zug blitzschnell auf, und schon haben einige AtomkraftgegnerInnen das große Transparent am Treppenaufgang zum Gericht befestigt. Ein herbeigeeilter Gerichtsdiener hat das Nachsehen. Er versucht das Transparent zu entfernen, vergeblich, denn die Protestler geben nicht nach. Nun ist es auf der Straße zwischen Amtsgericht und Rathaus sehr lebendig geworden. Etwa 100 Sympathisanten sind anwesend. Vom Markt her werden sechs Betonmischmaschinen herangerollt. Davor ein Riesentransparent "Süschendorf 24. März 2001 - Beton - Es kommt drauf an, was man draus macht." Ein Versuch, die mit etwas Zement gefüllten Maschinen an die Stromanschlüsse für die Marktbeschicker anzuschließen, scheitert am Eingreifen der Polizei. So werden die Mischtrommeln eben per Hand gedreht. Beim Versuch, mit den Trommel vor das Amtsgericht zu gelangen, kommt es zu Rangeleien mit der Polizei. Insgesamt bleibt die Stimmung humorvoll friedlich. Mittlerweile sind auch die vier Angeklagten anwesend. Sie freuen sich über die große Sympathie der Anwesenden und über das beachtliche Interesse der Medien an ihrem Prozeß. So werden sie von verschiedenen Fernsehteams interviewt und von Pressefotografen zum Gruppenfoto gebeten. Wegen des großen Andrangs kommt es zur Verzögerung des Prozessbeginns. Jeder Zuschauer wird gründlich durchsucht. Einige Ungeduldige gelangen durch die Fenster in den im Erdgeschoss liegenden Verhandlungsaal, bis ein Justizbeamter diesen Schnellzugang unterbindet.

Weitere Informationen über die Castorblockade bei ROBIN WOOD.
Weitere Fotos vom Prozessauftakt bei randbild.
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