Atom- und Gesellschaftsprotest musikalisch: Klaus der Geiger tritt im lüneburger Widerstandscafé "Anna & Arthur" auf.

Am 30. Oktober begeisterte Klaus von Wrochem - genannt "der Geiger" und in Widerstandskreisen bestens bekanntes und geschätztes Urgestein unter den deutschen Straßenmusikanten - im Anna & Arthur etwa 100 ZuhörerInnen mit Darbietungen aus seinem schier unerschöpflichen Bestand an musikalisch geäußerter Gesellschafts- und Herrschaftskritik. Er wurde dabei von zwei Musikern begleitet (Gitarre, Bassgitarre, Bass und Gesang).

Der Zeitpunkt für den Auftritt war gut gewählt: Zum einen formiert sich zur Zeit in Lüneburg der Widerstand gegen den nächsten Castor- Transport im Zwölferpack nach Gorleben, zum anderen war Klaus der Geiger für den nächsten Tag vor das Amtsgericht Lüneburg geladen, wo gegen ihn wegen des Vorwurfes der Beleidigung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verhandelt werden sollte.

Klaus der Geiger hatte am 27.3.01 bei der X-tausendmal quer Blockade in Wendisch-Evern musiziert. Als er auf dem Heimweg die Gleise überqueren wollte, soll er von einem Beamten geschubst worden sein. Seine Geige wurde dabei beschädigt. Daraufhin soll Klaus den Beamten als "Arschloch" bezeichnet haben. Klaus weigert sich, neben den Reparaturkosten der Geige auch noch die 2000 DM aus dem Strafbefehl zu zahlen.

Vor diesem Hintergrund nutzt er den Vorabend des Gerichtstages, um sich in Liedern gegen Atomstaat und Polizeigewalt mal richtig Luft zu machen und dabei auch seine Version des Vorfalls musikalisch in ein fasziniert zuhörendes und dann immer wieder begeistert applaudierendes Publikum zu tragen.

Übrigens: Der Prozess endete für Klaus mit einem Vergleich: Das Verfahren wurde auf Kosten der Landeskasse eingestellt. Seine Auslagen für den Prozess und etwa 300 Euro Reparaturkosten für seine Geige muss er allerdings selber tragen.


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Ingbert Petersen