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Castortransport 2006 - 6000 bei Auftaktdemonstration in Gorleben

Es ist mittlerweile der zehnte Castortransport, der mit seinen diesmal zwölf Castoren das Atommüllzwischenlager in Gorleben erreichte, begleitet wieder einmal von einem kostspieligen Großeinsatz der Polizei, die alle Jahre wieder die undankbare Aufgabe zu erfüllen hat, den hochgefährlichen strahlenden Müll von einer Wiederaufarbeitungsanlage – diesmal La Hague – nach Gorleben durchzukämpfen, gegen den Willen einer Mehrheit der Bevölkerung des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

Nachdem verschiedene Politiker aus der CDU öffentlich den Atomkonsens in Frage gestellt haben und Stromkonzerne wie RWE sowie E.on und Vattenfall Fakten schaffen wollen, indem sie Laufzeitverlängerung für die Altreaktoren Bilblis A und Brunsbüttel beantragten, ist ein Sturm der Entrüstung und des Widerstands durch Teile der Öffentlichkeit gegangen. Vor diesem Hintergrund stellte sich die spannende Frage, ob die versuchte Aufweichung des Ausstiegs aus der Kernenergie ein größeres Protestpotential bei dem Castortransport nach Gorleben mobilisieren würde, zumal dieses in den letzten Jahren geringer geworden war. Die einzelnen Widerstandsinitiativen hatte ihre Mobilisierungsbemühungen gegenüber den Vorjahren erheblich intensiviert. Demonstrationen gegen die Kernenergie waren in Biblis und Brunsbüttel vorausgegangen. So rechnete man zur Auftaktdemonstration in Gorleben am 11. November 06 mit 3000 DemonstrantInnen und war erstaunt und erfreut zugleich, dass es dann doch 6000 wurden, die hier öffentlich ihren Protest und Widerstand zum Ausdruck bringen wollten und damit ein deutliches politisches Zeichen setzten.

Bunt, kreativ und humorvoll gestaltete sich der Umzug zum atomaren Zwischenlager. In den verschiedenen Redebeiträgen - auch von Gastrednern - kam jeweils eine große Entschlossenheit im Widerstand gegen die Kernenergie wie auch gegen ein atomares Endlager in Gorleben zum Ausdruck. Insbesondere wurde auch betont, dass jeder seinen persönlichen Ausstieg aus der Atomenergie vollziehen kann, indem er den Atomstromern die Rote Karte zeigt und zu einem Ökostromanbieter wechselt.

Neu im Wendland, aber nicht zu übersehen, die Clownsarmy, die mit ihrem subversiven Clownshumor die Umstehenden erheiterte und die Polizei des öfteren irritierte, weil Mimik und Gestik sich der Interpretation gewohnter Verhaltensweisen entziehen.

Weitere Fotoberichte:
Fahrradrallye vom Verladekran in Dannenberg nach Gorleben und "Stuhlprobe"

Straßenblockade von X-tausendmalquer und WiderSetzen am Verladekran in Dannenberg

Ankettaktion unter der B 191



1 Ein unübersehbarer Zustrom an DemonstrantInnen

2 Sorgten für gute Stimmung: "Zaunkönige" aus Münster

3 Tanz vor der Bühne

4 Auch Jüngere sind dabei.

5 Engagierte SchülerInnen

6 Clownsarmy in alten Militärmänteln der ehemaligen NVA

7 Herzgewinnender Humor

8 Schalk in den Augen

9 Demozug zum Zwischenlager

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13 Atomausstieg selber machen

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15 Stelzenwesen

16 Widerstandssymbolik vor einem Schrottreaktor von ROBIN WOOD

17 Protest auf den Schrottreaktor malen

18 Kundgebung vor dem Zwischenlager

19 kämpferisch: Jochen Stay

20 Marianne Fritzen, die "Mutter" des Widerstands im Wendland

21 Willem Wittstamm als "Mister X" bei der "Druckprobe" mit zwei Luftpumpen: "Wenn sie hier sind, kommen wir da!"

22 Hinter der Bühne: auf Narrenfreiheit nicht vorbereitet


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