Mehr als 1500 Menschen demonstrierten am Sonntag, den 26.04.09 bei strahlendem Wetter vor dem AKW Krümmel gegen dessen bevorstehende Inbetriebnahme. Viele Gründe hatten zu dieser beeindruckenden Mobilisierung geführt, zu der mehrere Umweltverbände, Anti-Atom-Initiativen, die Grünen und die Linken aufgerufen hatten:
Ein erneuter Leukämiefall in der Elbmarsch sorgt für große Unruhe unter den Anwohnern; denn seit 1989 sind in der Umgebung Kernkraftwerkes 19 Kinder und Jugendliche an Blutkrebs erkrankt. Ferner treibt das Bemühen der großen Energiekonzerne, den Atomkonsens nach der nächsten Bundestagwahl zu kippen, die Menschen auf die Straße. Hinzu kommen die ungelöste Frage der Endlagerung und der Skandal um das Endlager Asse 2.
Nach den letzten Demonstration in Gorleben mit 16000 Teilnehmern und gegen Asse mit 15000 Teilnehmern ist es beeindruckend klar, dass die Anti-Atom-Bewegung eine Renaissance erfahren hat. Höhepunkt in diesem Jahr wird die Anti-Atom-Demonstration am 5. September in Berlin sein, die den Politikern deutlich machen soll, dass es zum Austieg aus der Kernenergie keine Alternative gibt.
Unter den vielen Redebeiträgen waren besonders die Reden der bulgarischen Umweltaktivistin Albena Simeonova und des russischen Aktivisten Rashid Alimow aus St. Petersburg beeindruckend: Albena Simeonova kritisierte den Energiekonzern RWE, der sich im bulgarischen Belene am Bau eines Atomkraftwerks in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet beteiligen will. Sie rief die Anwesenden zur Hilfe auf, diesen Bau zu verhindern, indem Druck auf den Konzern ausgeübt werde, damit dieser seine Beteiligung zurückziehe. Alimow kritisierte die Atomtransporte aus der Urananreicherungsanlage in Gronau nach Russland, die dort unsachgemäß gelagert würden.
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