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Anti-Castor-Aktionen in Lüneburg und Dannenberg am 03.11.01




Gegen 10.30 Uhr am Samstag hissten in einer Blitzaktion Mitglieder der lüneburger Gruppe OTTO/MTG ein riesiges Transparent-X mit der Aufschrift "Aufsteh'n" und "Widersetzen" an einem Fahnenmast vor dem Bahnhof in Lüneburg, um dort Menschen auf ihren Protest gegen den bevorstehenden Castor-Transport aufmerksam zu machen. Die gleiche Gruppe hatte bereits am 13. Oktober eine ähnliche Aktion sehr erfolgreich auf dem Marktplatz in Lüneburg initiiert.

In Dannenberg hatte die dortige Bürgerinitiative zur Einweihung ihrer neuen Info-Wiese in der Nähe des Westbahnhofs eingeladen. Musik, warme Getränke und Kartoffelpuffer sorgten für das Wohl der etwa 200 Anwesenden. Diese zogen gegen Mittag in einem Protestzug durch Dannenberg zum Marktplatz, wobei sie mit Billigung der Polizei auch ein stillgelegtes Bahngleis beschritten. Am Rande des Markplatzes steht ein X aus Schienenstücken, welches 1996 während einer Anti-Castor-Aktion namens "Frühjahrsputz" zusammengeschweißt und anschließend der Stadt Dannenberg als Denkmal übereignet worden war. Seit nach der letzten Kommunalwahl in Dannenberg die CDU regiert, befürchten die Castor-GegnerInnen, dass der Bürgermeister das Denkmal entfernen will. Daher rief ein "Kulturdezernent der Freien Republik Wendland" in seiner Rede die Anwesenden auf, das Denkmal gut zu bewachen. Es wurde auch gleich von einigen AkteurInnen vorgeführt, wie das zu bewerkstelligen sei: indem man sich zum Beispeil mit Seil- oder Bügelschlössern an ein Schienenstück kettet und dabei auch noch spezielle Rohre oder auch nur ein einfaches Ofenrohr benutzt, um das Entfernen der Ketten zu erschweren. Ironische Anspielungen auf Aktionen bei Castor-Transporten kamen bei den Umstehenden gut an.

Gegen 14 Uhr rief die Kampagne X-tausendmal quer die Anwesenden zum Training für eine Sitzblockade auf, die unter dem Motto "WiderSetzen - große Bürgerinnen- und Bürger-Blockade gegen den Castor" dem bevorstehenden Castor-Transportes nach Gorleben entschiedenen zivilen Ungehorsam entgegenstellen will. Bei diesem Verhaltenstraining ging es darum, zu lernen, bei polizeilicher Räumung von Sitzblockaden ruhig und gelassen zu bleiben, damit die Situation nicht eskaliert. Rollenspiele sollten die Wirklichkeit simulieren: Ein Teil der Gruppe spielte Polizei, der andere BlockiererInnen. Trotz des ernsten Hintergrundes sorgte viel eingebrachter Humor für eine überaus erheiternde Veranstaltung. (4.11.01)

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