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Volkstrauertag - Gedenken an Kriegsverbrechen in LüneburgAm 16. November fand am Ehrenmal im Lüneburger Forst Tiergarten eine Gedenkveranstaltung statt. Wird überall am Volkstrauertag in ungezählten Veranstaltungen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten gedacht, so setzte diese Veranstaltung einen ganz anderen Schwerpunkt: Sie widmete sich denjenigen Menschen, welche sich gegen den Nationalsozialismus stellten und aus diesem Grunde oder auch wegen ihrer "Rasse" in Konzentrationslagern litten und dort ihr Leben ließen. Im Forst Tiergarten liegen 256 KZ-Häftlinge begraben, welche in den letzten Kriegstagen von Wilhelmshafen nach Lüneburg transportiert worden waren. Manche starben schon auf der Fahrt aus Entkräftung, andere wurden Opfer eines Angriffs britischer Bomber auf Lüneburg. Diejenigen, welche beides überlebten, wurden von ihren Bewachern (Angehörige der SS und der Wehrmacht) ermordet. Das damalige schreckliche Geschehen brachte Immo de Vries den etwa 20 Anwesenden nahe, als er einen Text aus seinem Buch „Kriegsverbrechen in Lüneburg“ vortrug. Diese wurden davon sichtlich bewegt. Helga von der Hellen trug das Gedicht „Kollektivschuld“ von Wolfgang Bittner vor, welches die Einstellung ihrer Generation zu den damaligen Verbrechen deutlich machen sollte. Das Gedenken wurde mit einem weiteren Vortrag „Gespräch mit einem Überlebenden“ von Erich Fried ergänzt. Bewegend gestaltete sich auch der Abschluss der Gedenkveranstaltung, als die Anwesenden das Lied „Wir sind die Moorsoldaten“ anstimmten, das von Werner Hopfgart auf der Ziehharmonika begleitet wurde. An der Kranzniederlegung neben der Gedenktafel beteiligten sich auch Schülerinnen einer 9. Klasse der Hauptschule Kaltenmoor mit einem Gesteck. Peter Asmussen vom VVN bat die Anwesenden, sich an dem Protest gegen die für den 29. November in Lüneburg geplante Demonstration der NPD zu beteiligen. Es sei unerträglich, wenn Nazis an einem Gedenkstein vorbeimarschierten, der an die Deportation jüdischer Mitbürger in der NS-Zeit erinnert. |
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