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bildzeichen / Medienprojekt

Zum Widerstand gegen den Anbau von Gen-Raps in Etzen bei Amelinghausen


Nennen wir das Ganze doch einfach Kunst!
Hungerstreik-Aktion vor dem Finanzamt Lüneburg, enthält ein SW-Foto JPEG 600 x 400
Gen-Raps-Feld-Besetzung in Etzen bei Amelinghausen:
Mutige WiderständlerInnen erhalten Gemeinnützigkeit zurück
Ihrem hartnäckigen Durchhalten - zuletzt in einer Hungerstreik-Aktion vor dem Finanzamt Lüneburg - und breitem öffentlichen Druck ist es wohl zu verdanken, daß das Lüneburger Umweltbüro die Anerkennung der Gemeinnützigkeit zurückbekommen hat. Gleichwohl ist neben dem geschädigten Ruf in der Öffentlichkeit auch ein materieller Schaden geblieben, für den das Finanzamt leider nicht aufzukommen braucht, obwohl es zweifellos einen schwerwiegenden Verfahrensfehler begangen hatte, nämlich das Fehlen einer Anhörung der Betroffenen vor Aberkennung ihrer Gemeinnützigkeit.
Trotzdem freuen wir uns über den Erfolg und wünschen den Akteuren weiterhin viele kreative Ideen und gutes Gelingen bei deren Umsetzung in Aktionen.

Das Freisetzen von genmanipuliertem Raps in Etzen bei Amelinghausen ist ein treffendes Beispiel für die Durchsetzung der Profitinteressen multinational operierender Konzerne (hier: AgrEvo) gegen die mehrheitlichen Interessen betroffener BürgerInnen vor Ort. Da haben Einwendungen und Gemeinderatsbeschlüsse keinerlei aufschiebende oder gar verhindernde Wirkung, weil sie von unseren "Volksvertetern", die man zutreffender "Parteienvertreter" nennen sollte, per Gesetz von vornherein ausgeschlossen sind. Und eben diese parteilichen Lobbyisten stehen gerade im Begriffe, einer zunehmenden globalen Herrschaft der Konzerne sogar nationale Rechte zu opfern:

Das Ganze nennt sich "Multilaterales Abkommen über Inverstitionen" (MAI) und bedeutet faktisch die globale Lizenz zum Plündern, indem nationale Interessen quasi ausgehebelt werden sollen. Der eigentliche Skandal besteht in der absoluten Geheimhaltung der Verhandlungen. Erst durch Indiskretionen gelangte der Originaltext an die Öffentlichkeit. Die Ratifizierung des Vertragswerks konnte daher nur noch in allerletzter Minute auf Grund der weltweiten Proteste von Bürgerrechtsgruppen aufgeschoben werden. (Übrigens hatte unsere Mainstream-Presse diese Ereignisse völlig verschlafen!)1

Wenn sich nun der - von der Politik turnusmäßig durch hirnlose Wahlkämpfe zum blöden Stimmvieh entmündigte - Bürger darauf besinnt, daß der eigentliche Souverän in einer Demokratie doch er selbst ist, der ggf. auch seine vitalen Lebensinteressen aktiv schützen muß, dann wird ihm das als Verstoß gegen die verfassungsmäßige Ordnung ausgelegt. Sogar die Staatsschutzabteilung der Polizei wird tätig, wie im Falle der Gen-Raps-Feld-BesetzerInnen geschehen. Das ist ein Skandal ohnegleichen! 28.12.98

1 Als Literatur zu MAI empfehlen wir:
Maria Mies, Claudia von Werlhof, Lizenz zum Plündern, Das Multilaterale Abkommen über Inverstitionen >MAI<,
Hamburg 1998, Rotbuch Verlag, ISBN 3-434-53017-7, DM 24,80


Widerstand gegen Gen-Technik
Hungerstreik vor dem Finanzamt Lüneburg
Pressemitteilung des Jugendumweltbüros Lüneburg vom 30.11.98

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