Hunderte von DemonstrantInnen haben am 2. Oktober 2010 aus Protest gegen die Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben die wichtigsten Straßen im Landkreis Lüchow-Dannenberg blockiert. An den Protesten nahmen auch AtomkraftgegnerInnen aus den Landkreisen Lüneburg und Uelzen teil. Die Aktionen werfen einen Schatten auf den kommenden heißen Herbst mit vielen weiteren Aktionen und Demonstrationen voraus, welche dann Anfang November im Widerstand gegen den Castor-Transport nach Gorleben ihren Höhepunkt finden werden.

An den Blockadeorten war fröhliches Treiben zu beobachten wie bei einem Familienausflug, der es in vielen Fällen auch war. An den Blockaden hatten sich viele Landwirte mit ihren Traktoren beteiligt, die quer gestellt  Straßen oder Kreuzungen für Fahrzeuge unpassierbar machten (z.B. in Dannenberg und Pudripp). In Pudripp seilten sich Mitglieder von contrAtom von einer Eisenbahnbrücke über der B191 ab und entfalteten in luftiger Höhe ihre Transparente. In Göhrde blockierten neben Traktoren auch Baumstämme auf der Fahrbahn ein Durchkommen.

Eine sehr ansprechende Aktion gab es in Jameln: Dort hatten AtomkraftgegnerInnen an der Straße eine Mahnwache aufgebaut und produzierten in Teamarbeit fleißig hunderte von großen und kleinen gelben Widerstandskreuzen (X). Die Sägeabfälle landeten dann flugs auf der Straße und mehrere AtomkraftgegnerInnen machten sich mit Besen daran, die Abfälle von einer Straßenseite auf die andere und wieder zurück zu fegen, wobei sich in der Folge natürlich der Verkehr staute. Ab und zu ließen sie dann einen Autokorso passieren. Dann wiederholte sich das Spielchen mit Duldung der anwesenden Polizei. Die meisten AutofahrerInnen ertrugen die Wartezeit mit Gelassenheit, es gab auch Zustimmung, wenige machten mit lautem Hupen ihrem Unmut Luft.