War das ein Festtag für die Anti-Atom-Bewegung: 100000 AtomkraftgegnerInnen zeigten in einer unglaublichen Aufbruchstimmung ihre feste Entschlossenheit, die Atompolitik der Bundesregierung nicht hinzunehmen, sondern dieser einen ganz entschiedenen Widerstand entgegenzusetzen. Das ganze Regierungsviertel war, so weit das Auge reichte, breit umsäumt von einem Meer geschwenkter und wehender Anti-Atom-Fahnen, aus dem eine Vielzahl kreativ gestalteter Transparente und Schilder hervortraten, deren Inhalt die Atompolitik verurteilten. Immer wieder machten die DemonstrantInnen mit Trillerpfeifen, Tröten und allen erdenklichen Schlaginstrumenten lautstark ihrem Ärger Luft.

Nach einer erfolgreichen Umzingelung des Regierungsviertels wurde die Wiese vor dem Reichstag, deren Nutzung für die Demo nicht erlaubt worden war, von etwa 10000 Menschen besetzt. Wenig später schloss sich eine Besetzung des Treppenportals vor dem Reichstagsgebäudes an. Man spürte sehr deutlich, dass die BürgerInnen und Bürger die Nase voll haben von dem, was ihnen Politik und Verwaltung von oben verordnen. Auch hier Festtagsstimmung: ein Meer von Fahnen und Transparenten mit zeitweise ohrenbetäubendem Protestlärm. Stundenlang wurden mit wachsender Begeisterung laute Sprechchöre skandiert wie: "Abschalten" und "Wir sind das Volk". Das alles konnte man wirklich als die gefühlte Stimmung und den Willen zu einem neuen politischen Aufbruch verstehen.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Angela Merkel mit ihrer Energierevolution eine BürgerInnenrevolution hervorgerufen hat, dann war das der 18. September in Berlin! Dieser Termin steht in einer Kette einer Vielzahl eindrucksvoller Großdemonstrationen und Aktionen innerhalb nur eines Jahres. Weitere Demonstrationen und Aktionen sind bundesweit geplant. Spätestens Anfang November wird es sich beim Castor-Transport in Gorleben zeigen: Die Proteste haben die Dimension eines Flächenbrandes erreicht und sie weiten sich auch auf andere andere politische Felder aus!.

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